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Wenn das Lebenswerk zerbricht – eine Geschichte von gescheiterter Unternehmensnachfolge

  • Autorenbild: Uwe Tillmann
    Uwe Tillmann
  • 28. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

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Manchmal sind es nicht die Bilanzen, die über das Schicksal eines Unternehmens entscheiden – sondern Gefühle, Ängste und versäumte Gespräche.

Dies ist die Geschichte von Hans Becker* – einem Unternehmer, der sein Lebenswerk verlor, weil die Nachfolge nicht rechtzeitig geregelt wurde. (*Name geändert)


Der Aufstieg

Hans Becker gründete vor über 35 Jahren ein Maschinenbauunternehmen in Süddeutschland. Mit Leidenschaft, Fleiß und dem Mut zur Innovation schuf er aus einer kleinen Werkstatt einen Betrieb mit 60 Mitarbeitern.Seine Frau sagt oft: „Die Firma ist dein viertes Kind.“ Und genauso fühlte es sich an.

Die Aufträge liefen stabil, die Kunden vertrauten ihm blind. Hans war stolz – und sicher: „Wenn die Zeit kommt, werde ich die richtige Lösung finden.“


Das Schweigen

Als Hans 63 wurde, begannen Freunde ihn zu fragen: „Und, Hans – wie geht es weiter, wenn du mal kürzer trittst?“Hans winkte ab. „Ach, das hat noch Zeit. Meine Tochter macht Karriere in München, mein Sohn forscht in den USA – die kommen schon zurück, wenn’s ernst wird.“ Über eine externe Nachfolge dachte er nicht nach. „Fremde in meiner Firma? Niemals.“

Die Wahrheit war: Hans hatte Angst. Angst, loszulassen. Angst, die Kontrolle zu verlieren. Und Angst, dass niemand sein Werk so weiterführen würde, wie er es wollte.


Der Zusammenbruch

Mit 66 kam der Schlaganfall. Von einem Tag auf den anderen war Hans nicht mehr handlungsfähig. Seine Familie stand vor einer Mauer aus offenen Aufträgen, überfälligen Rechnungen und ratlosen Mitarbeitern. Es gab keinen Nachfolger, keinen Plan – nur ein Testament, das nichts zur Unternehmensführung sagte.

Die Banken machten Druck, Kunden sprangen ab. Nach wenigen Monaten musste der Betrieb Insolvenz anmelden.60 Menschen verloren ihren Arbeitsplatz. Hans, der sein Leben dem Unternehmen gewidmet hatte, musste zusehen, wie sein Werk zerfiel.


Die stille Lehre

„Hätte ich das doch früher darüber gesprochen und alles

geregelt.“ Das waren die Worte, die Hans immer wieder zu seiner Frau sagte, nachdem er wieder sprechen konnte.

Die bittere Wahrheit: Es waren nicht fehlendes Können oder schlechte Zahlen, die das Unternehmen zerstörten. Es waren das Schweigen und die fehlende Bereitschaft, rechtzeitig loszulassen und die Nachfolge aktiv zu gestalten.


Was wir daraus lernen können

Hans’ Geschichte ist kein Einzelfall. Laut IfM Bonn wird in Deutschland jedes dritte Nachfolgeprojekt abgebrochen oder gar nicht erst begonnen. Die Gründe sind immer wieder die gleichen:

  • zu spätes Handeln,

  • fehlende Nachfolger,

  • emotionale Blockaden.

Wer sein Unternehmen wirklich liebt, muss rechtzeitig vorsorgen. Denn Nachfolge ist kein Endpunkt – sie ist ein Neuanfang. Für die Familie, für die Mitarbeiter, für das Lebenswerk.


Mein Fazit

Die Geschichte von Hans Becker zeigt: Unternehmensnachfolge ist keine Frage des Alters, sondern des Mutes. Der Mut, loszulassen.Der Mut, über schwierige Themen zu sprechen. Und der Mut, anderen zu vertrauen. Nur so wird aus einem Ende ein neuer Anfang.


Lassen Sie uns darüber sprechen, damit es für Sie besser funktioniert. Die richtige Zeit ist genau jetzt.

 
 
 

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